Schwups, da ist sie eingeglast (SGK Substratglaskultur)

Begonnen von Jill, 20.Jan.16 um 10:41 Uhr

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Jill

Hallihallo,

ausgerechnet wo ich wenig Zeit habe, führt ihr so interessante Disskussionen! Erst mal vielen Dank an alle.

Zum Verständnis:
1) es gibt bei mir nirgendwo Heizkörper unter den Fensterbänken (!)
2) die meisten Orchideen stehen im Wohnzimmer am Fenster in 2 Metallregalen und/oder auf dem Boden (Parkett).

Aktuelle Temp. auf der Fensterbank: 16 Grad, LF 60% Für nächtliche Temperaturen müßt ich aufstehen, nöö. Aber mal gucken, evtl. geh ich mal spät ins Bett.

Ich habe keine Bapperl unter den Gläsern (vergessen, die Frage zu beantworten, Elke, sorry) und auch keine Heizmatte.
Eine Heizmatte würde sicher helfen, Hauzi! Ich glaube nicht, daß meine Schichtung falsch ist, nutze SGK ja nicht erst 1 Jahr, außerdem funktioniert es prächtig - die meiste Zeit im Jahr. Meine Fenster sind doppelverglast, Thermopen, trotzdem habe ich manchmal diesen Tröpfchenniederschlag innen im Winter. Sie sind halt nicht mehr neu, brauchen neue Dichtungen, hab ich noch nicht geschafft.

Einen Ventuhui hab ich nicht am Laufen. Ich hab zwar einen, aber vergess es immer. Und Dauerbetrieb ist mir zu teuer.

Es sind ca. 40 Orchideen, nicht alle in SGK. Momentan habe ich manche in einer Mischung aus Rinde und Seramis im Glas, das funktioniert in Sachen Feuchtigkeit im Winter besser. Ich warte mal ab, wie sich die Pflanzen allgemein darin entwickeln, Z. Reginae wächst damit endlich, die hatte auch in SGK Schwierigkeiten und wurde immer weniger. Ist aber eh eine Zicke und wird vermutlich deshalb selten kultiviert.

Jetzt mit mehr Licht und Sonne und nicht mehr ganz so tiefen Temperaturen klappt eh alles schon wieder viel besser.
Dazu muß ich noch sagen, daß ich grundsätzlich pflegefaul bin und die Orchideen meist ohne jedes Getüdel meinerseits klarkommen müssen :classic Wer es schafft, darf bleiben, wer nicht, hat Pech. Sibirien-Auslese  :-D

Es ist teilweise erstaunlich, welche Orchideen problemlos klarkommen hier, z.B. Onc. stramineum.
Winterhärtezone tF

Elke

Iris,
ich habe Dich schon vermisst! Ich hätte einen Vorschlag:

Lass Dir doch zum Muttertag statt einer 41. Orchidee ein Minimum-Maximum-Thermometer schenken. Diese gibt es in digitaler Form, aber auch mit Alkohol gefüllt. Wenn Du einmal einen Blick ins Internet wirfst, siehst Du, dass sie gar nicht so teuer sind.
Viele Grüße
Elke

Berthold

#1052
Zitat von: Elke am 09.Mär.17 um 14:05 Uhr
Diese gibt es in digitaler Form, aber auch mit Alkohol gefüllt.

Iris, aber bitte denke daran, 20 g pro Tag sollte man nicht überschreiten.

Wenn die Zimmerluft im Winter an der Scheibe innen kondensiert, wird sie in 15 cm Abstand von der Scheibe, also auf der Fensterbank auch noch eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit besitzen und deshalb nicht zur übermässigen Austrocknung der Luft im Orchideenglas beitragen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Elke

Jetzt möchte ich Euch von einem Rettungsversuch berichten. Die Mini-Phalaenopsis stand in einem kühlen Raum (ca 16/17 °C) und wurde mit Leitungswasser mit einem Leitwert von ca. 510 Mikrosiemens/cm und einem pH-Wert von 7,6 so ungefähr ein Jahr gegossen. Meines Wissens wurde sie nie gedüngt. Immer wenn ich sie auf dem Fenster einer lieben Bekannten sah, tat mir diese Pflanze leid, da sie tapfer Luftwurzeln bildete. Nach Rücksprache mit der Besitzerin habe ich diese kleine Orchidee mit nach Hause genommen. Schon durch die leichten Erschütterungen während der Fahrt ist sie aus ihrem Topf gepurzelt, da alle alten Wurzeln darin vollkommen verrottet waren.

26.Januar.2016:
So sah die Mini-Phlaenopsis aus:



Sie wurde sofort ins Glas gesetzt:



9.Februar.2016:
Pilze begannen, eine Luftwurzel abzubauen, was mir arg Sorge bereitete. Hauzi und Will haben mir Mut zugesprochen abzuwarten, was ich dann notgedrungen tat.



2. März 2016:
Ich konnte mit großer Freude feststellen, dass die kleine Pflanze neue Wurzeln bildete. Zwei wuchsen dann zügig nach unten ins Glas, eine Wurzel bummelte zuerst ein wenig, tauchte dann aber auch nach unten ab.



Januar 2017:
Die Mini-Orchidee hat einige wenige Blüten geöffnet und so habe ich sie ihrer Besitzerin mit einer Pflegeanleitung wieder übergeben.

Viele Grüße
Elke

Ralla

Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Jill

Das ist aber nett, Elke, daß Du mich vermisst hast. Schöner Erfolg mit der Phal  :blume
Beruflich ist einiges los, ich steuere auf eine Prüfung mit dem Hund zu Ende März und außerdem habe ich zwecks persönlicher Fitness unseren täglichen Spaziergang auf ca. 7 km aufgebohrt, 10 km sind das Ziel. Überraschend war Besuch da 2 Tage undoweiterundsofort. In der kommende Zeit werde ich etwas weniger da sein, hat aber nichts mit dem Forum zu tun.

Meine Jungs schenken mir sowieso Pflanzen für den Garten in den letzten Jahren. Zum Thermometer hab ich gegoogelt, gute Idee, ich werds den Jungs vorschlagen.

Berthold  :prost Ich sauf schon nicht zu viel, das ist nicht gut für Birne und Fitness, habe aber zusammen mit Natalia je Abend 0,7 l Weißwein geleert, ich hoff, das geht noch durch

Ich bin kein Theoretiker, es ist jedenfalls so, daß die Orchideen zum Vertrocknen neigen, alternativ zum Verfaulen, wenn ich die Gläser im Winter auffülle und wieder abgieße. Manche begnügen sich auch damit, einfach überhaupt nix zu machen und das Wachstum einzustellen. Die wachsen dann ab Frühjahr wieder, kein Problem. Da ich diesen Winter keine Lust und keine Zeit hatte, die Gläser immer zu kippen und zu drehen, habe ich es z.T. mit Zugabe von (altem, benutzten) Seramis probiert, was bisher klappt. Heut ist ein Zygo aufgeblüht und freut mich mit dem Duft, die Samenkapseln hängen auch immer noch. Riesige Probleme sind das daher nicht, eben nur die üblichen Winterschwierigkeiten.

Liebe Grüße! Iris
Winterhärtezone tF

Zwockel

Hallo Leutle,
schön das Ihr so fleißig diskutiert.
Hab leider keine Zeit, nur soviel zum Ventilator.
Iris,der verbraucht nicht viel.

Liebe Grüße

Will

Berthold

Zitat von: Jill am 09.Mär.17 um 21:20 Uhr
Manche begnügen sich auch damit, einfach überhaupt nix zu machen und das Wachstum einzustellen. Die wachsen dann ab Frühjahr wieder, kein Problem.

Iris, aber das gilt doch für die allermeisten Orchideen, dass sie im Winter eine Wachstumspause einlegen.
Man kann doch nicht erwarten, dass sie in SGK im Winter trotzdem im Winter wachsen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Jill

Für Phalaenopsis und Zygos nicht unbedingt, Berthold. Aber sei es drum, ich schrieb ja, das sehe ich alles nicht als wirkliches Problem.
Winterhärtezone tF

Elke

Carola und Iris,
ich war recht froh, dass sich die kleine Mini-Phalaenopsis gut im Glas entwickelt hat. Ich hoffe, dass die Pflanze nun weiter richtig gepflegt wird und im nächsten Jahr üppiger blüht. Ich bin sehr gespannt.


Iris,
ein Spaziergang von täglich 10 km ist eine stolze Leistung.

Da hoffe ich, dass einer Deiner Jungs Dir das Minimum-Maximum-Thermometer schenkt. Es ist schon interessant zu sehen, welche extremen Temperaturen im Laufe des Jahres auf einer Fensterbank herrschen können. Wenn man das nicht so genau weiß, wundert man sich manchmal, warum einige Orchideen nicht so recht gedeihen wollen.

Am 19. Februar 2017 habe ich diese Phalaenopsis gekauft und sofort im knospigen Zustand eingeglast. Ich wollte wissen, ob alle Knospen aufgehen oder ob sie gelb werden, was ja bei Änderung der Bedingungen durchaus passieren kann.




Gestern habe ich die Pflanze wieder fotografiert. Juhu, alle Knospen haben sich vollständig geöffnet.



Der Wermutstropfen: Bei genauer Betrachtung der Blüten, aber durch die Musterung nur schwer zu erkennen, habe ich Wollläuse auf einigen Blüten entdeckt. An anderen Teilen der Pflanze nicht. Ich habe die Wollläuse vorsichtig mit einer Pinzette abgesammelt und dann die Blütenteile, an denen sie sich befanden, mit einem systemischen Mittel bepinselt. Nun werde ich jeden Tag mit Lesebrille und Lupe schauen, ob es noch weitere Wollläuse gibt.

Es ist wirklich ärgerlich, dass man sich mit den neu gekauften Pflanzen immer wieder irgendwelche Schädlinge einschleppt.
Viele Grüße
Elke

Berthold

Zitat von: Jill am 10.Mär.17 um 09:43 Uhr
Für Phalaenopsis und Zygos nicht unbedingt, Berthold. Aber sei es drum, ich schrieb ja, das sehe ich alles nicht als wirkliches Problem.

Iris, ich kenne keine Phalaenopsis, die im Winter keine Wachstumspause einlegt, zumindest keine Naturform, vielleicht Multihybriden, aber wahrscheinlich auch nicht.

Elke, ich vermisse etwas Moos im Glas.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Elke

Zitat von: Berthold am 10.Mär.17 um 11:27 Uhr
Iris, ich kenne keine Phalaenopsis, die im Winter keine Wachstumspause einlegt, zumindest keine Naturform, vielleicht Multihybriden, aber wahrscheinlich auch nich

Berthold,
ich pflege nur Phalaenopsis-Multihybriden mit der Substrat-Glas-Methode. Im Winter beobachte ich bei den Pflanzen auch kein Blatt- oder Wurzelwachstum, allerdings bei allen die Entwicklung von Blütenständen. Aber ich habe als Nacht-Temperatur in den sehr kalten Winternächten doch 17 °C, tagsüber 22 °C oder mehr, wenn die Sonne scheint.
Viele Grüße
Elke

Elke

Zitat von: Berthold am 10.Mär.17 um 11:27 Uhr
Elke, ich vermisse etwas Moos im Glas.


Berthold,
doch, es ist Moos im Glas, allerdings ist es nur sehr schwer zu erkennen.

Ich habe die Menge an Moos sogar bei dieser Phalaenopsis fotografiert, als ich sie einglaste. Ich nehme nicht so sehr viel Moos, da es im Glas wachsen soll. Alles, was man in die Mitte packt, stirbt sowieso wegen Lichtmangels ab.

Also packe ich nur wenige und kleine Moosstückchen nach gründlichem Waschen an den Rand des Glases, wie man hier auf dem Foto sehen kann. Außerdem holt man sich durch große Mengen an Moos leicht irgendwelche Tierchen, Schneckeneier oder Samen ins Glas.

Blick von oben:




Und nun ein Foto des Glases von der Seite, auf dem man die zugefügte Menge an Moos erkennen kann.

Viele Grüße
Elke

Berthold

Elke, Du bist wirklich sehr sparsam mit dem Moos. Es ist doch nicht so teuer :classic

Gegen Tierchen und Schnecken hilft die Tiefkühltruhe für kurze Zeit.

Das Moos soll deutlich überhalb der Wasseroberfläche liegen, denn es ist keine Wasswsrpflanze. Aber ich unterstelle, Du berücksichtigst das.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Elke

Zitat von: Berthold am 10.Mär.17 um 16:23 Uhr
Elke, Du bist wirklich sehr sparsam mit dem Moos. Es ist doch nicht so teuer :classic  ...

Berthold,
auch das wenige Moos wächst schnell genug. Nach einem Jahr kann man vor lauter Moos kaum noch Wurzeln im Glas  sehen, wenn man viel davon nimmt.

Hauzi schreibt dazu auf seiner Homepage von ein paar sauberen Fädchen:

,,Lebendes Moos: dabei reichen ein paar saubere Fäden von irgendwelchem Moos (Sphagnum, Gartenmoos,...= ideal aus feuchter Umgebung)
=> lebender/biologischer Indikator
=> pH-Wert Stabilisierung
=> Stabilisierung des Wasserhaushalts"


https://sites.google.com/site/substratglaskultursgk/einleitung


ZitatDas Moos soll deutlich überhalb der Wasseroberfläche liegen, denn es ist keine Wasswsrpflanze. Aber ich unterstelle, Du berücksichtigst das.

Deine Unterstellung ist korrekt!
Viele Grüße
Elke